Sonntag, 28. Februar 2010

Erster Gesang

Des Grolls Ursachen verkünde mir
so viel kreisendes Unheil,
so viel zu erdulden der Mühsal,
So groß glüht himmlischen Seelen der Zorn auf?
Noch nicht waren dem Geiste des Zorns Ursachen entfallen
Und der erbitterte Schmerz;
Ringsum donnert der Pol, und von Leuchtungen zucket der Äther,
Und andrängenden Tod verkündiget alles den Männern.
Malmt sie hinein in den Abgrund und häuft umhügelnde Sandhöhn.
Lassen sie feindlichen Guß eingehn durch lechzende Spalten.
So weit hat euch geführt die Vermessenheit eures Geschlechtes?
Himmel und Erde sogar selbst ohne Befehl eures Herrschers,
Wagt ihr zu mischen, o Wind', und solchen Tumult zu erheben?
Wie wenn in großer Versammlung des Volks sich manchmal ein Aufruhr
Hebt und in Grimm anrast der niedrig gesinnete Pöbel.
Schon sind Bränd' und Steine geschnellt; Wut bietet die Waffen;
Freunde, wir sind ja bisher nicht ganz unkundig des Leidens!
Künftig vielleicht ist des auch zu denken behaglich.
Ausgeharrt und euch selbst glückseligen Tagen bewahret!
Schöpft' ich Trost, abwägend das Schicksal gegen das Schicksal.
Friede nunmehr und behagliche Ruhe beglückt ihn.
Wird durch dreißig Kreise der monatrollenden Jahre
Einst kommen mit den schlüpfenden Zeiten das Alter,
Dies zu erspähn, und den Freunden genau zu berichten, beschließt er.
Warum nicht darf ich genaht dir
Hand einfügen in Hand und Wahrheit hören und reden?
Er wetteifernde Hände der Kunst und die Mühe der Arbeit
Anstaunt; Welcher Raum in der Welt nicht voll schon unseres Elends?
Freud' im Herzen und Angst, von Begier, die Hände zu drücken
Brennen sie, aber es hält Unkunde den Geist in Verwirrung.
Welch ein Menschengeschlecht? wo wird so barbarischer Sitte
Heimisch zu werden erlaubt?
Kaum dies hatt' er gesagt, als schnell des umwallenden Nebels
Hülle zerreißt und gelöst in offenen Äther sich läutert.
Hatt' anmutige Locken dem Sohn und blühender Jugend
Purpurlicht und heitere Würd' in die Augen geatmet.
Redet' er plötzlich und sprach: Hier schauet mich, welchen ihr suchet,
Irgend Gerechtigkeit gilt, und ein Herz, unsträflich sich fühlend,
Geben dir würdigen Lohn! O was für glückliche Zeiten
Zeugeten dich? von welchen so Edelen, Herrliche, stammst du?
Fremd nicht blieb ich dem Kummer und lernt' Unglücklichen beistehn.


Zu ende das fin de siecle europas
beginn des jahrhunderts seiner geburt
vorbei eine epoche langen abschieds
die morbid stimmung in bällen und dekadenz
verändert durch industrie und recht die welt
Diese Zeit ist geprägt von einem Schwanken
zwischen Aufbruchsstimmung, Zukunftseuphorie,

diffuser Zukunftsangst und Regression,
Endzeitstimmung, Lebensüberdruss, Weltschmerz,
Faszination von Tod und Vergänglichkeit,
Leichtlebigkeit, Frivolität und Dekadenz.

Eine allgemeine Krise ergriff die maßgebenden Gesellschaftsschichten,
weil Grundwerte des sozialen Lebens gefährdet schienen
Angst, die unter den Herrschenden umging
Die Militarisierung nahm einen jeden geschichtlichen
Vergleich sprengende Dimension an.
Für Intellektuelle, Künstler und Literaten
wurde ein Gefühl von Ohnmacht charakteristisch,
weil sie sich angesichts einer einerseits vom Marktgesetz
und anonymen Massen beherrschten Großstadtgesellschaft
und andererseits von einer zunehmend von Naturwissenschaften und Technik gezeichneten Welt angezogen und abgestoßen fühlten.
Sie flohen in ästhetische Gegenwelten. Eine Subkultur oder Gegenkultur zum bürgerlichen Leben entstand mit den Kultfiguren Bohemien, Dandy, Snob, Femme fatale. Sie verachteten die Philister, Spießer und Kleinbürger.
Aus einer Mischung aus Unsicherheit und Überheblichkeit formte sich der Sozialdarwinismus und die von Friedrich Nietzsche
vorgebrachte Kritik am bürgerlichen Leben seiner Zeit,
gegen das er den Übermenschen auf den Plan rief,
was vom Adel teilweise unterstützt wurde.
Formeln aus dem Arsenal des Sozialdarwinismus
und der Nietzscheschen Philosophie gehörten

zwischen 1890 und 1914 in den höheren Sphären
von Politik und Gesellschaft zur allgemeinen Weltanschauung.
Aufgrund ihrer antidemokratischen, elitären und militanten Tendenz
eigneten sie sich vorzüglich als ideologische Hilfsmittel,
mit denen die unbeugsam rückwärts gewandten Elemente
der herrschenden und regierenden Klassen
ihren tiefwurzelnden und stets regen Antiliberalismus
gleichsam erheben, intellektualisieren konnten.
Das Fin de siècle fand seinen künstlerischen Ausdruck
in vielfältigen und widersprüchlichen Bewegungen.
Gegen einen Abbild-Realismus und gegen eine übersteigerte Objektivität
wandte sich der Symbolismus zuerst in der Literatur.
Ein Vorbild war Paul Verlaines Les poètes maudits.
In Anlehnung daran gab es auch einen Symbolismus in der Bildenden Kunst,
der von Malern wie Paul Gauguin begründet wurde.

Vor allem in der Gebrauchskunst des Jugendstils,
der als Überwindung des übermächtigen Historismus gesehen wurde,
zeigte sich eine paradoxe gleichzeitige Hinwendung zum Elitären
wie zum Populären. Der kühle Impressionismus
ebenso wie die gefühlsintensive Spätromantik in der Musik
und die ersten Anfänge der Avantgarden in allen Künsten
sind in der Stimmung des Fin de siècle entstanden.
Vorformen der Abstrakten Malerei wie der Pointillismus
oder der Fauvismus fallen in diese Zeit.
Claude Debussys Oper Pelléas et Mélisande wird
ebenso mit dem Fin de siècle verbunden
wie Rainer Maria Rilkes Dichtung Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke oder das Wiener Secessionsgebäude von Joseph Maria Olbrich.
In Bezug auf die Literatur wird auch von Dekadenzdichtung gesprochen.
Sie wird etwa 1910 vom Expressionismus abgelöst.

Die älteren Symbolisten standen dem französischen,
dekadenten Symbolismus näher, der den ästhetisierenden Aspekt betonte.
Sie legten Wert auf geistig-ideelle Werte,
sahen in der Kunst einen Weg zur Erschließung der Welt,
legten jedoch auch großen Wert auf die Person des Dichters
und sahen sich selbst als eine Art Medium.
Darüber hinaus war die Poesie der älteren Symbolisten
von philosophischer, spiritueller und fast mystischer Art.
Wenn man vom Expressionismus spricht, meint man eine „Ausdruckskunst
Als Begriff wurde der Expressionismus 1911 von Kurt Hiller geprägt,
der damit die Epoche von etwa 1910 bis etwa 1925 beschreibt,

obwohl auch nach dem Zweiten Weltkrieg bedeutende Werke entstanden sind,
die inhaltlich dem Expressionismus zuzuordnen sind.
Die Epoche ist geprägt vom antibürgerlichen
und antinationalistischen Denken vieler Intellektueller
in der wilhelminischen Zeit und wendet sich stark subjektiven,
existentiellen und gesellschaftsrelevanten Themen zu.

Beispiele dafür sind politische Repressionen,
die Großstadtproblematik während der sich noch entwickelnden Industrialisierung, gesellschaftliche Machtmechanismen familiäres
und gesellschaftliches Patriarchat, sexuelle Besessenheit.
Expressionistische Autoren lehnen sich auf
gegen eine Enthumanisierung durch die Industrialisierung
und warnen vor einer Gesellschaft ohne Rücksicht und Moral.
Sie fühlen sich von der Anonymität
der Großstadt und von Maschinen,
die durch die sprunghaft wachsende Industrie
allgegenwärtig sind sowie durch die diktatorische Autorität
der Großunternehmer bedroht und selbst zur Maschine degradiert.

Dazu kommen die verstärkte Militarisierung
und die turbulente Außenpolitik nach dem Ersten Weltkrieg
sowie dem Vertrag von Versailles (1919)
den damit verbundenen wirtschaftlichen Problemen
und einer politischen Destabilisierung.
Eine Antwort darauf suchen Geisteswissenschaftler
wie Henri Bergson (1859–1941), der zu beweisen suchte,
nur die Intuition (die innere Anschauung,
nicht der „zergliederte“ Verstand)
könne das Wesentliche erfassen,

oder als Nachfolger Oswald Spengler mit seinem Essay
„Der Untergang des Abendlandes“.
Nietzsche fordert den neuen Menschen (den „Übermenschen“),
dem Neuen ungeachtet der Gefahren
entgegengehen solle (Seiltänzer im Werk „Zarathustra“).
Die junge Generation kritisierte die sozialen Missstände.
Sie hatte, ähnlich dem Sturm und Drang, den festen Willen zur Erneuerung
und kämpfte für geistige und schöpferische Freiheit.
Die jungen Expressionisten hingegen versuchten
neben diesen Zielen vor allem die Welt
vor einem bevorstehenden Chaos zu retten.
Der Expressionismus als experimentell orientierte Strömung kann als Reaktion einer jungen Generation auf die Wirren der Zeit,
die ausgelösten Folgen der Industrialisierung
und Urbanisierung zu Beginn des 20. Jahrhunderts gelesen werden.
Die rasante Entwicklung der Verkehrs- und Kommunikationstechnologien,
die zunehmende Verstädterung, das Leben in der Stadt,
die von ihr ausgehenden Reizüberflutungen,
die Kurzlebigkeit und Fluktuationen in ihr verursachen

in der jungen Intelligenz ein Gefühl der Orientierungslosigkeit,
der Ohnmacht, Isolation und Entfremdung.
Gleichzeitig wird der Trott der Menschen,
ihr alltägliches Leben im Rahmen einer konservativ-bürgerlichen Gesellschaft
als bedrückend und einengend wahrgenommen.
Diese Gefühle geraten zum Ausgangspunkt
einer neuen künstlerisch-literarischen Bewegung,
die radikal mit der Wertorientierung der Väterwelt bricht

und deren literarisches Schaffen als Provokation und Aufbegehren
gegen das konservative Bürgertum gedeutet werden kann.
Ein zentrales Thema expressionistischer Literatur
ist deswegen der Aufbruch,
der sich im Verkündigungspathos der Expressionisten widerspiegelt.
Das Bewusstsein sich von politischen,
sozialen und ästhetischen Fesseln der Vergangenheit zu befreien,
war allen Vertretern dieser literarischen Strömung
gemeinsam und äußerte sich in verschiedenen Formen und Bildern.
Auf die mit dem Leben in einer zunehmend

urbanisierten und industrialisierten Gesellschaft
Empfindungen des Verlorenseins,
des Ekels gegenüber des zur Bedeutungslosigkeit
verkommenen Trotts der Menschen
und der Angst, der Abhängigkeiten
von einer fremden übermächtigen Welt zehrt
das Verlangen expressionistischer Lyriker,
den Untergang dieser inhumanen Welt heraufzubeschwören
(s. Heym: Der Gott der Stadt)und suche die quelle
Dieses Bewusstsein am Ende einer Epoche zu stehen
ist als zentraler Aspekt der neuen Wirklichkeitswahrnehmung einzuordnen
und in einigen Fällen verkonkretisiert
sich dieses allgemeine apokalyptische Bewusstsein
in der Vorahnung eines kommenden Krieges (s. Heym: Der Krieg),
der als ein Weg zu einer Umstürzung der Verhältnisse,

als ein Ausweg aus der Öde der Zeit gedeutet
und entsprechend herbeigesehnt wurde.
Damit ist auch die kollektive Euphorie
der Expressionisten zu Beginn des Ersten Weltkriegs zu erklären,
man hatte nun die Hoffnung,
dass das Ende dieser als krank,
öde und banal empfundenen Welt gekommen sei.
Angesichts der verheerenden Auswirkungen
neu geführten Krieges wurde die anfängliche Euphorie
jedoch bald von Ernüchterung, Grauen und Schrecken abgelöst (s. Trakl: Grodek)
Ein weiteres zentrales Motiv ist das der Großstadt,
die als zentraler Wirkungsraum der expressionistischen Literaten gilt.
Besonders Berlin rückt in den Fokus des Interesses
und kann als Zentrum der expressionistischen Bewegung gedeutet werden.
Die massiven, verwirrenden und fluktuierenden Reize der Großstadt,
das als eng und bedrückend empfundene Leben in ihr
und die Anonymität und Entfremdung
als zentraler Aspekt zwischenmenschlicher Beziehungen
werden verschieden verarbeitet,
die Empfindungen der Angst,
Nervosität und Hektik artikulieren
sich in Bildern der Verdinglichung
mythologischer Projektion des bedrohlichen
oder einer sukzessiven Aneinanderreihung

von Eindrücken im parataktischen Sprachmuster
(s. Boldt: Auf der Terrasse des Café Josty).
Eng mit dem Motiv der Großstadt steht der
in vielen Gedichten zum Ausdruck kommende Wirklichkeitsverlust
der Protagonisten dar. Durch die Vielzahl an Eindrücken,
die Schnelligkeit der industriellen und urbanen Entwicklung
und das dadurch suggerierte Gefühl der Entfremdung
kommt es zu einer Dissoziation von Ich und Welt,
das Wahrnehmungsganze zerfällt in eine Vielzahl
von unbedeutsamen Einzelheiten, die das Lyrische Ich
nicht zu einem Ganzen ordnen, sondern nur einzeln wiedergeben kann.
Daraus ergeben sich disparate, zusammenhängende Einzelbilder,
eine parataktische Reihung von Sätzen,
die assoziative Strukturen schafft,
die bis zu völligen Verlust der Satzkonstruktion hinreichen.
Besonders bei August Stramm,
dessen Gedichte oftmals wie eine sinn- und zusammenhangslose Aneinanderreihung
von Wörtern wirken, wird der sich daraus ergebende Bruch

mit den traditionellen Formen der Lyrik
der vorangegangenen Jahrhunderte deutlich.
Dieser Bruch ist sicher Ausdruck des gesamten Bewusstseins,
man wollte sich schon rein förmlich von den traditionellen,
vorangegangenen Regeln und Gesetzen distanzieren.
So gesehen ist das oftmals zu beobachtende parataktische Sprachmuster
auch Ausdruck des Bewusstseins des Sich-Lösens,
des Bruchs mit der Väterwelt.
Eine Ausnahme machen hier die Gedichte Heyms,
der immer die formale Strenge in seinen Gedichten wahrt

und viele als Sonett,
Höchstform lyrischer Ästhetik, verfasste.
Umso größer steht der Inhalt des Gedichts im Kontrast
zu seiner äußerlichen Form.
Mit seinen apokalyptischen, messianisch wirkenden Texten
kann Heym als Prototyp des Ausdrucks
expressionistischen Bewusstseins gelten.
Den wohl radikalsten Bruch
mit Wert- und Moralvorstellungen der vorherigen Generation
hat Gottfried Benn vollzogen.
In seinen Morgue-Gedichten
z. B: Mann und Frau gehen durch die Krebsbaracke)
thematisiert er das Kranke, Hässliche und Abstoßende
in einer sprachlichen Präzision,
die eine provozierende Wende
gegen die bürgerlichen Geschmacksnormen darstellt.

Der damit induzierte Schock und die Verfremdung
dient zum einen dazu,
konventionelle Ästhetik- und Moralvorstellungen aufzubrechen,
genügt aber auch dem Anspruch die ganze Wirklichkeit darzustellen.
Die damit geschaffene Ästhetik des Hässlichen
stellt auch die Brücke zu der Beschäftigung mit Tod und Zerfall.
Der Zerfall ist als weiteres zentrales Motiv zu deuten,
er ist auch die literarische Reaktion auf eine als erstarrt
und todkrank eingeschätzte Gesellschaft,
die dem expressionistischen Lyriker den Zerfall
in vielen Aspekten der Wirklichkeit erscheinen lässt.
(s. Benn: Morgue-Gedichte, Heym: Ophelia).
Wie in allen bisher genannten Motiven
immer das Moment der Gesellschafts- und Zivilisationskritik
nie zu unterschätzen ist,
so stellt auch die Beschäftigung der Expressionisten
mit dem Wahnsinn, mit der Figur des Irren eine Wunschfantasie mit gesellschaftskritischer Komponente dar.
Der Wahnsinnige wurde so als Kontrastfigur
zum verachteten Bürger in seiner Saturiertheit und Normalität interpretiert,
in Ausleben seiner Affekte
erschlägt der Irre die Normen und Werte des Bürgertums
und nimmt so den Druck
von den unter diesen Normen leidenden Menschen.
So ist die Darstellung des Wahnsinns
sicher Ausdruck einer Wunschphantasie,
gleichzeitig ist sie jedoch realer Hinweis
auf die leidende und bedrängte Figur
des modernen Ichs in einer herzlosen, konservativ-bürgerlichen Welt.
Weitere Einflüsse kommen aus Barock, Romantik
oder lyrisch z. B. durch Arthur Rimbaud hinzu.

Poetische Werke waren durch Allegorie,
Bildverdichtung und Typisierung gekennzeichnet.
Die Brücke zum Film schlägt Georg Kaiser
mit dem ersten deutschen Großstadtdrama
Von Morgens bis Mitternachts
(1920, Verfilmung als kinematographischer Expressionismus 1920).
Nach der Erzählung (in Prosa) kommen mit Bühne und Film
zunehmend Einakter (z. B. von Oskar Kokoschka)
Erst durch Fronterfahrungen und Elendszeit
nach dem Krieg entstanden ein zunehmender Pazifismus
und die Verfluchung der technischen Massenvernichtung
im Rahmen einer radikalpazifistischen Stoßrichtung.
Somit standen nicht mehr (wie im Frühexpressionismus)
Fantasien düster-morbider Visionen im Vordergrund,
sondern politisch linksradikale Modelle einer (alternativen) neuen Gesellschaft,
wobei oft die eigentliche soziale Botschaft hinter vagen,
nicht näher bezeichneten Erlösungsutopien
in den Hintergrund tritt.
In den Zeitschriften wurden wiederholt
politische Thesen und sozialistische Forderungen veröffentlicht.
Vielfach handelten Texte von Themen wie Frieden,
Weltverbrüderung von zahlreichen
heute nicht mehr bekannten Autoren und Journalisten.
»Da leben Menschen, weißerblühte, blasse,
und sterben staunend an der schweren Welt.
Und keiner sieht die klaffende Grimasse,
zu der das Lächeln einer zarten Rasse
in namenlosen Nächten sich entstellt.
Sie gehn umher, entwürdigt durch die Müh,
sinnlosen Dingen ohne Mut zu dienen,
und ihre Kleider werden welk an ihnen,
und ihre schönen Hände altern früh.
Die Menge drängt und denkt nicht sie zu schonen,
obwohl sie etwas zögernd sind und schwach, -
nur scheue Hunde, welche nirgends wohnen,
gehn ihnen leise eine Weile nach.
Sie sind gegeben unter hundert Quäler,
und, angeschrien von jeder Stunde Schlag,
kreisen sie einsam um die Hospitäler
und warten angstvoll auf den Einlaßtag.«
»Da leben Menschen, weißerblühte, blasse,
und sterben staunend an der schweren Welt.
Und keiner sieht die klaffende Grimasse,
zu der das Lächeln einer zarten Rasse
in namenlosen Nächten sich entstellt.

Sie gehn umher, entwürdigt durch die Müh,
sinnlosen Dingen ohne Mut zu dienen,
und ihre Kleider werden welk an ihnen,
und ihre schönen Hände altern früh.
Die Menge drängt und denkt nicht sie zu schonen,
obwohl sie etwas zögernd sind und schwach, -
nur scheue Hunde, welche nirgends wohnen,
gehn ihnen leise eine Weile nach.

Sie sind gegeben unter hundert Quäler,
und, angeschrien von jeder Stunde Schlag,
kreisen sie einsam um die Hospitäler
und warten angstvoll auf den Einlaßtag.«»Da leben Menschen, weißerblühte, blasse,
und sterben staunend an der schweren Welt.
Und keiner sieht die klaffende Grimasse,
zu der das Lächeln einer zarten Rasse
in namenlosen Nächten sich entstellt.

Sie gehn umher, entwürdigt durch die Müh,
sinnlosen Dingen ohne Mut zu dienen,
und ihre Kleider werden welk an ihnen,
und ihre schönen Hände altern früh.
Die Menge drängt und denkt nicht sie zu schonen,
obwohl sie etwas zögernd sind und schwach, -
nur scheue Hunde, welche nirgends wohnen,
gehn ihnen leise eine Weile nach.

Sie sind gegeben unter hundert Quäler,
und, angeschrien von jeder Stunde Schlag,
kreisen sie einsam um die Hospitäler
und warten angstvoll auf den Einlaßtag.«
Die Verarbeitung unwürdiger Lebensumstände gedrängter, angefüllter Städte
fokussiert so einen Prozess zunehmender Entindividuialisierung.296

Samstag, 27. Februar 2010

Struktur 1. Entwurf

Zwölf Gesänge wie Aeneis. Gleiche Verszahl wie Aeneis. Metrum frei. Zweiteilung Deskription und Analyse erster Teil und Organisationen und Kämpfe zweiter Teil. Zitatenbluxus vor jedem Gesang aus der Aeneis.
Erster Gesang: Ankunft auf Erde bis 30. Politische Ereignisse in der Geschichte.
Zweiter Gesang und dritter Gesang: Gündung des BvB, Irrfahrt durch Vernunft und Wahnsinn bis Untergang Sowjetunion 1990, Friedensbewegung, Antiatomkraft, Undercover, immer wieder Kunst.
Vierter Gesang: Liebesgeschichte mit Pun
Fünfter Gesang: Buch der Spiele: Surrealismus, Dada, Situationistische Internationale, Fluxus, Bubu und Bluxus.
Sechster Gesang: Kämpfe der Ngos
Siebenter Gesang: Organisationen und Widerstände
Achter Gesang: Filmbeschreibungen und Bildbeschreibungen
Neunter Gesang: Klimakastastrophe
Zehnter Gesang: Antiglobalisierungstreffen
Elfter Gesang: Hunger, Seuchen, Aids
Zwölfter Gesank: Aufbruch zu neuer Gesellschaft
Täglich ca. 125 Verse

PROLOG


Noch vor dem jahrtausend ende
oder zu schreiben besser am ende
oder zu beginn am beginn des neuen
entscheidungen fielen und fallen
manche die nicht gefielen gefallen allen
viele denken und taten bereuen
können sich des lebens nicht mehr erfreuen
doch gibt es kämpfe und aktion
damit der traum nicht mehr in der zukunft wohn
so gab ese gedicht eine zeitlang nicht ohn
das poem stets reim metrum rythmus
doch das das nicht sein muß
zeig hier und mach damit schluß
versprech wird auch so zum genuß.

http://www.thelatinlibrary.com/verg.html


Muse, des Grolls Ursachen verkünde mir